Fahrrad-Piktogrammketten sind wichtig
Mainzer Radfahrforum und MainzZero fordern Beibehaltung der Piktogrammketten
in Mainz und in ganz Rheinland-Pfalz
Der Landesbetrieb Mobilität Rheinland-Pfalz hat kürzlich angewiesen, auf die vielerorts eingesetzten Fahrrad-Piktogramme zu verzichten, die auch in Mainz bisher an zahlreichen Straßen markiert wurden.
Das Mainzer Radfahrforum (MRF) sowie MainzZero bedauern diese Entscheidung sehr. „Wir sehen in den Piktogrammketten einen einfachen wertvollen, schnell umzusetzenden und kostengünstigen Beitrag zur Förderung des Radverkehrs sowie zur Steigerung der allgemeinen Verkehrssicherheit“, sagt Rolf Pinckert, Vorsitzender des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) Mainz-Bingen e. V.
Eine wissenschaftliche Begleitstudie des Verkehrsversuchs der Universität Wuppertal und der Technischen Universität Dresden kam 2021 zu dem Schluss, dass die Markierungen einen deutlich positiven Einfluss auf die objektive und subjektive Sicherheit sowie auf das Verhalten der Verkehrsteilnehmenden haben und empfiehlt daher deren Einsatz.
Das MRF fordert seit Jahren den zügigen und konsequenten Aufbau eines Radnetzes in Mainz sowie der Region und drängt dabei auf eine getrennte, sichere und leistungsstarke Radverkehrsführung für alle Generationen. Wo eine getrennte Verkehrsführung nicht möglich ist, muss das Miteinander von Rädern und Kraftfahrzeugen auf den gemeinsam benutzten Fahrbahnen verbessert werden. Die genannte Studie bestätigt, dass Piktogramme dazu ein geeignetes Mittel sind. (siehe https://www.svpt.uni-wuppertal.de/de/home/forschung/projekte/radfahren-bei-beengten-verhaeltnissen/ , Forschungsbericht (Langfassung) und Kurzbericht. S. 30 „Empfehlungen“).
Dies gilt vor allem für die Straßen, an denen getrennte und sichere Radwege z. B. aufgrund geringer Straßenbreite nicht oder noch nicht realisiert werden können. Dabei verringern die Piktogramme die Konfliktpotentiale und verbessern damit die Sicherheit der Radfahrenden. „Unsere Erfahrungen mit den Rad-Piktogrammen bestätigen die Ergebnisse der o. g. Studie, dass sie das Miteinander im Straßenverkehr sowohl sicherer als auch angenehmer gestalten. Sie tragen damit zur Verkehrswende und zu einer lebenswerteren Stadt Mainz bei,“ so Oleg Cernavin von Greenpeace Mainz-Wiesbaden.
Die jüngste Mobilitätsbefragung aus dem Jahr 2023 in Mainz hat gezeigt, dass bereits heute ein großer Teil der Wege mit dem Rad zurückgelegt wird, im Innenstadtbereich sind es 31 %, auf das gesamte Stadtgebiet bezogen 26 %. Das Rad ist nicht nur eine gesunde, sondern auch besonders nachhaltige Form der Fortbewegung.
Das Mainzer Radfahrforum fordert den Bund, die Länder und die Kommunen nachdrücklich dazu auf, schnell zu einer einvernehmlichen und rechtssicheren Lösung zu finden, damit die eindeutig überwiegenden positiven Effekte dieser Maßnahme weiterhin wirken können:
- Im Interesse der Verkehrssicherheit sollten die Piktogramme erhalten bleiben!
- Im Interesse der Rechtssicherheit sollte die Straßenverkehrs-Ordnung (StVO) entsprechend geändert werden!
Bis dahin kann - wie auch schon in anderen Bundesländern - durch einen Erlass des zuständigen Landesministeriums Rechtssicherheit hergestellt werden. „Verwaltungsvertretern wie der Mainzer Verkehrs- und Umweltdezernentin Janina Steinkrüger, die der Verkehrssicherheit den Vorrang geben, sprechen wir unsere nachdrückliche Unterstützung aus“, betont MainzZero-Sprecher Michael Lengersdorff.
Die oben genannte Studie hat ermittelt, dass Piktogramme die Verkehrssicherheit erhöhen. Das Mainzer Radfahrforum und MainzZero fordern daher zu einer sachlichen Diskussion auf, die dieses Ergebnis respektiert.
Pressekontakt:
Amelie Döres
Stellv. Vorsitzende
ADFC Kreisverband Mainz-Bingen e.V.
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